Habt ihr schon von der sogenannten Urmilch oder auch A2-Protein Milch gehört?

In Neuseeland ist diese Milch bereits seit 20 Jahren bekannt. In Deutschland ist A2-Protein Milch erst vor wenigen Jahren angekommen und einige landwirtschaftliche Betriebe produzieren jetzt auch hier diese besondere Milch.

Was ist eigentlich A2-Protein Milch?

A2-Protein Milch wird nur von bestimmten Rinderrassen produziert. Denn nicht alle Kühe geben die gleiche Milch. Je nach Kuhrasse sind die Proteine in der Milch unterschiedlich zusammengesetzt und man kann zwischen verschiedenen Milcharten unterscheiden. Die sogenannte A1-Protein Milch und die A2-Protein Milch sind dabei die häufigsten Milcharten und die A2-Protein Milch gilt als die ursprünglichere Milch der beiden (1-3).

Und was ist das Besondere an A2-Protein Milch?

Milch enthält die Proteine Casein und Molkenprotein. Dabei gibt es verschiedene Typen des Caseins, unter anderem das ß – Casein (Beta-Casein). Muttermilch enthält ausschließlich humanes ß-Casein. Dagegen beinhaltet Kuhmilch etwa 12 verschiedene ß-Casein Varianten, wobei A1- und A2 ß-Casein am häufigsten vorkommen. In reiner A2-Protein Milch (auch sog. Ur-Milch) ist kein A1 ß-Casein vertreten, sondern ausschließlich A2 ß-Casein (4, 5).

Was kann denn der Vorteil sein von A2-Protein Milch?

Es gibt Hinweise darauf, dass bei der Verdauung von A1 ß-Casein ein Spaltprodukt, das sog. Betacasomorphin 7 (BCM-7) entsteht, das im Zusammenhang mit Störungen im Gastrointestinaltrakt steht. Dieses Spaltprodukt entsteht bei der Verdauung von A2-Protein Milch nicht oder nur in sehr geringen Mengen (6, 7).

Besonders interessant ist auch, dass die Proteinstruktur des A2 ß-Caseins dem humanen ß-Casein etwas ähnlicher ist als die des A1 ß-Caseins aus der Kuhmilch (8, 9). Die Sequenzen von A1-ß-Casein stimmen mit Muttermilch zu 51,3 % überein, die von A2-ß-Casein zu 53,0 % (8, 9).

Bald wird es auch Säuglingsnahrung geben, in der A2-Protein Milch eingesetzt wird.
Wenn ihr noch mehr zu diesem spannenden Thema erfahren möchtet, schaut euch den Fachartikel von Frau Dr. Bergmann an.