
Antworten zum Thema Beikost
Geeigneter Beikost-Speiseplan bis zur Familienkost
Wenn du alle drei Breie eingeführt hast (also etwa nach dem 7. Monat), könnte ein geeigneter Speiseplan für dein Baby folgendermaßen aussehen:
• Morgens: weiterhin Muttermilch oder Säuglingsmilch
• Als Zwischenmahlzeit bei Bedarf Fruchtmus
• Mittags: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei. Zum Nachtisch kannst du deinem Baby auch etwas frisches Obst oder Obstmus aus dem Gläschen anbieten.
• Nachmittags: Getreide-Obst-Brei
• Abends: Milch-Getreide-Brei ohne Zuckerzusatz
Übergang zur Familienkost
Ab dem 10. Monat kann dein Baby langsam an das normale Familienessen gewöhnt werden, beginnend z. B. mit kleinen Würfeln Vollkornbrot oder weichem Obst.
Vegetarische Ernährung
Möchtest du deinem Baby kein Fleisch geben, musst du es durch andere eisenreiche Lebensmittel ersetzen. Geeignet sind vor allem Vollkorngetreide wie Vollkornhaferflocken oder Weizenvollkorn. Auch Hirse ist ein eisenreiches Getreide. Damit dein Baby das Eisen aus dem Getreide aufnehmen kann, achte darauf, dass der Brei Vitamin C aus Obst oder Gemüse enthält. Zum Beispiel kann die Zugabe von zwei Esslöffeln Vitamin-C-reichen Säfte, wie Orangensaft, die Verfügbarkeit von Eisen bereits erhöhen. Informiere dich bei deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt bzw. deiner Kinderärztin, bevor du dein Baby vegetarisch ernährst. Eine vegane Ernährung ohne Milch und Eier ist für Säuglinge und Kleinkinder nicht geeignet.
Kein Lebensmittelverzicht bei allergiegefährdeten Babys
Eine Empfehlung für Lebensmittel, die besonders gut für allergiegefährdete Babys geeignet sind, gibt es nicht. Solange dein Baby keine nachgewiesene Unverträglichkeit oder Allergie gegen bestimmte Lebensmittel hat, solltest du deshalb keine Lebensmittel auf Verdacht weglassen. Das Gegenteil scheint der Fall: Studien deuten darauf hin, dass es für das Immunsystem deines Babys sogar gut ist, wenn es allergenen Stoffen (wie Fisch oder glutenhaltigen Produkten) ausgesetzt ist. Allerdings solltest du dein Baby langsam an die Beikost gewöhnen und jede Woche nur ein neues Lebensmittel einführen.
Baby (6 Monate) mag auf einmal keinen Brei mehr. Pause einlegen oder immer wieder versuchen?
Essen soll Spaß machen und vielleicht braucht dein Kind einfach mal eine Pause. Vielleicht kommt auch ein kleines Zähnchen nachgewachsen und da essen die Kinder oftmals nicht so gerne. Einfach ein bisschen Geduld haben.
Beikost: Zutaten
Muttermilch in der Beikost
Nach Einführung der Beikost ist die Muttermilch weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Speiseplans deines Kindes. Expert*innen weisen ausdrücklich auf die Bedeutung des Weiterstillens/Teilstillens hin. Außerdem eignet sich Muttermilch gut, um den Milch-Getreidebrei anzurühren. Dazu solltest du die abgepumpte Muttermilch nur erwärmen (nicht abkochen), da ansonsten wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen können.
Obst in der Beikost
Gut verträglich ist reifes, säurearmes Obst wie beispielsweise milde Äpfel, Birnen, Bananen, Pfirsiche, Nektarinen, Marillen oder Melonen. Am besten führst du neue Obstsorten Woche für Woche ein und beobachtest, ob sie gut vertragen werden. Vorsicht bei Kiwi, Grapefruits, Clementinen und anderen Zitrusfrüchten: Diese enthalten viel Fruchtsäure und können Erfahrungsberichten zufolge zu einem wunden Po führen. Manche Babys mit besonders sensibler Haut reagieren auch mit Hautreizungen auf Fruchtsäure. Allerdings: Ein generelles Verbot von Zitrusfrüchten für Babys gibt es nicht – auch nicht, wenn dein Baby allergiegefährdet ist. Stattdessen teste am besten vorsichtig aus, ob und welche Zitrusfrüchte dein Baby gut verträgt.
Gemüse in der Beikost
Gut verträgliche Gemüsesorten sind Karotten, Kürbis, Pastinake, Zucchini, Karfiol und Brokkoli. Gerade Karotten eignen sich nach Meinung von Expert*innen auch bei allergiegefährdeten Babys als Beikoststart, da Karottenallergien im Säuglingsalter sehr selten sind.
Kartoffeln in der Beikost
Kartoffeln haben einen hohen, gut bekömmlichen Stärkeanteil, enthalten hochwertiges Eiweiß und enthalten viel Vitamin C, B1 und B2. Nachdem du reinen Gemüsebrei eingeführt hast, solltest du daher Kartoffeln einführen. Sie sättigen gut und sind dabei leicht verdaulich.
Getreide in der Beikost
Getreide ist eine der wichtigsten Nährstoffquellen des Menschen: Es enthält hochwertiges pflanzliches Eiweiß, wichtige Kohlenhydrate, lebensnotwendige Fettsäuren, viele B-Vitamine für das Nervensystem sowie Mineralstoffe für gesundes Wachstum. Aber: Getreide sollte deinem Baby als Energiequelle vorsichtig erschlossen werden. Nicht alle Sorten sind dafür in jeder Form geeignet. Die Faustregel gilt: Je kleiner das Baby, desto leichter verdaulich sollte das Getreide sein. Ideal ist Getreide in Form von Flocken und Grieß. Reisflocken sind besonders fein und leicht löslich und bieten daher eine ausgezeichnete Grundlage für die Zubereitung von Getreidebreien – gerade zum Beikostbeginn. Ebenfalls gut bekömmlich sind Haferflocken. Vollkornprodukte sind zwar grundsätzlich reich an Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Fettsäuren. Allerdings ist ungeschrotetes oder frisch gemahlenes Vollkorngetreide für dein Baby nur schwer verdaulich und kann starke Blähungen, Bauchweh oder Verstopfung verursachen. Deshalb sollte Vollkorngetreide fein gemahlen dem Baby gegeben werden. Getreiderohkost solltest du daher erst nach dem 1. Geburtstag geben.
Fleisch bzw. Fisch in der Beikost
Damit dein Baby ausreichend mit Eisen versorgt wird, solltest du ihm fünf- bis sechsmal in der Woche Fleisch anbieten – und zwar pro Portion 20 bis 30g. Geeignet sind vor allem magere Stücke vom Rind, Schwein und Lamm oder Geflügel. Du kannst das Fleisch ein- bis zweimal pro Woche durch Fisch (ohne Gräten!) ersetzen, z. B. Lachs oder Makrele.
Öl in der Beikost
Expert*innen empfehlen, bei gekochtem Gemüse-Kartoffel-Fleisch Brei sowie beim Getreide-Obst-Brei ca. 5-10 Gramm Öl zuzusetzen. Geeignete Öle sind raffiniertes oder kaltgepresstes Raps-, Sonnenblumen- und Maiskeimöl.
Pfefferminze in der Beikost
Pfefferminze enthält das ätherische Öl Menthol und ist deshalb für Babys und Kleinkinder nicht geeignet. Das Menthol ist viel zu scharf und kann unter Umständen sogar gefährlich werden. Das gilt sowohl für Pfefferminztee als auch für Heilpflanzenöl oder mentholhaltige Salben (z.B. zum Einreiben der Brust).
Joghurt und Topfen in der Beikost
Milchprodukte wie Joghurt und Topfen bzw. Topfenspeisen sollte dein Baby im ersten Lebensjahr noch nicht essen. Diese Produkte enthalten viel Eiweiß, das die unreifen Nieren belastet. Im zweiten Lebensjahr kann dein Kind den Joghurt besser verdauen. Topfen sollte hingegen auch dann nur in geringen Mengen auf dem Speiseplan stehen. Spezielle Babyprodukte mit Topfen und Joghurt sind auf den Bedarf deines Kindes abgestimmt und dürfen deshalb auch schon früher gefüttert werden.
Honig in der Beikost
Babys unter einem Jahr dürfen generell keinen Honig bekommen, weil darin Keime eines bestimmen Bakteriums sein können, die für dein Baby gefährlich sind. Für Kleinkinder ab dem zweiten Lebensjahr sind die Bakterien völlig ungefährlich.
Eier in der Beikost
Eier enthalten wichtige fettlöslichen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Expert*innen empfehlen nicht mehr als ein bis zwei Eier pro Woche. Dazu zählen auch Eier, die in Speisen wie z. B. Kuchen, Palatschinken, Waffeln, Aufläufen oder Nudeln verarbeitet sind. Absolutes Tabu sind rohe Eier, weil die Salmonellengefahr zu groß ist. Am besten kochst du Eier solange, bis Eiweiß und Eigelb fest sind (70 – 80 °C über zehn Minuten) und brätst Spiegeleier bzw. Rühreier immer gut durch.
Nüsse in der Beikost
An Nüssen können sich Babys und Kleinkinder leicht verschlucken. Deshalb solltest du Nüsse nur in gemahlener Form geben.
Kekse, Zwieback und Brot in der Beikost
Sobald dein Kleines gut aufrecht sitzen kann und die Hand-Mund-Koordination klappt, darf es auch bissfeste Nahrung zu sich nehmen. Durch Knabbern und Kauen wird die Entwicklung der Kiefer- und Kaumuskulatur unterstützt. Gut geeignet sind z.B. Zwieback, kleine Kekse oder Brot. Bitte lasse dein Baby nicht unbeaufsichtigt und nicht im Liegen essen.
Beikost: Einführung
Ab wann kann ich Beikost geben?
Die Altersempfehlung für die Einführung von Beikost liegt zwischen dem Beginn des 5. Monats und dem Ende des 6. Monats (zwischen 17. und 26. Woche). Wann ein Baby innerhalb des genannten Zeitfensters tatsächlich für die erste Beikost bereit ist, bestimmt aber sein individueller Entwicklungsgrad.
Beikosteinführung bei Babys mit erhöhtem Allergierisiko
Wie bei allen anderen Kindern auch, liegt bei allergiegefährdeten Babys das ideale Zeitfenster für die Einführung der Beikost zwischen der 17.und 26. Lebenswoche. Eine späte Einführung der Beikost bringt keinen Vorteil.
Beikosteinführung – Mahlzeiten Schritt für Schritt ersetzen
Die Beikosteinführung sollte zwischen Beginn des 5. Lebensmonats und Ende des 6. Lebensmonats beginnen – je nach Entwicklungsstand des Säuglings. Die Einführung von neuen Lebensmitteln sollte langsam erfolgen. Am Anfang ist auf gut verfügbare Eisen- und Zinkquellen (Fleisch und Getreide) und nährstoffreiche Lebensmittel (Gemüse, Obst, Getreide) zu achten. Ein Vorschlag wie man mit der Einführung der Beikost beginnen könnte:
• Du beginnst die erste Beikost mittags mit reinem Gemüsebrei (z.B. Karotten).
• Gewöhne dein Baby langsam an das neue Nahrungsmittel und steigere die Menge langsam von Tag zu Tag.
• Wenn dein Baby das Gemüse gut verträgt und akzeptiert, kannst du in der 2. Woche ein weiteres Lebensmittel – am besten Kartoffeln – und etwas Rapsöl hinzufügen.
• In der 3. Woche kannst du den Brei mit 20 bis 30 Gramm Fleisch und einem Schuss Vitamin-reichen Obstsaft (z.B. Orangensaft) ergänzen.
• Solange dein Baby noch keine ganze Portion davon isst, solltest du ihm hinterher noch die gewohnte Milch – entweder Muttermilch oder Säuglingsnahrung – anbieten.
• Wenn keine Unverträglichkeiten auftreten, kannst du wöchentlich ein neues Lebensmittel einführen.
• Etwa vier Wochen nach der Mittagsmahlzeit kannst du die nächste Mahlzeit, z. B. die Abendmahlzeit umstellen und deinem Baby einen Milch-Getreide-Brei anbieten.
• Weitere vier Wochen später kannst du nachmittags einen milchfreien Getreide-Obst- Brei anbieten. Dieser ist wichtig, weil im zweiten Lebenshalbjahr der Milchanteil im Speiseplan deines Babys reduziert werden sollte.
Zusätzlicher Flüssigkeitsbedarf bei Beikosteinführung
Mit Beikostbeginn kannst du deinem Kind Flüssigkeit anbieten. Spätestens zum Zeitpunkt wo dein Kind zur Familienkost übergeht, etwa ab dem 10. Lebensmonat, braucht es auch zusätzliche Getränke. Wasser ist das ideale Getränk.
Karottenbrei als Beikoststart bei allergiegefährdeten Babys
Expert*innen sehen auch bei allergiegefährdeten Babys keine Bedenken gegenüber Karottenbrei als Beikoststart. Karottenallergien im Säuglingsalter sind sehr selten. Weitere gut verträgliche Gemüsesorten sind Kürbis, Pastinake, Zucchini, Karfiol und Brokkoli.
Baby (6 Monate) möchte keine Milch nur Brei. Ist das in Ordnung?
So lange dein Kleines genügend Flüssigkeit aufnimmt und 2 der bisherigen Milch-Mahlzeiten in Breiform à 180-200g isst, lässt sich ihr Nährstoffbedarf auch ohne zusätzliche Milchnahrung decken. Ist dies der Fall und wenn außerdem genügend nasse Windeln am Tag produziert werden, brauchst du dich nicht sorgen.
Beikost: Zubereitung
Mit dem Löffel essen
Ob dein Baby vom Löffel essen kann, bemerkst du daran, dass es den Brei vom Löffel lutscht und schluckt und nicht herausschiebt. Das ist am Anfang noch nicht so einfach: Das Essen mit dem Löffel ist für dein Baby ein großer Entwicklungsschritt und braucht deshalb viel Übung und Geduld.
Temperaturempfehlung für die Beikostzubereitung
Beachte bei der Zubereitung industriell hergestellter Milchbreie unbedingt die Anleitung auf der jeweiligen Packung. Die angegebene Gradzahl sollte eingehalten werden. Ist die Zubereitungstemperatur zu heiß, kann es passieren, dass Vitamine verloren gehen und das Eiweiß der Nahrung ausflockt. Die richtige Temperatur zum Verzehr von Beikost liegt bei 37 Grad.
Breimenge
Die von Fachgesellschaften empfohlene Breimenge, abhängig vom Alter des Babys, liegt für:
• den Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei bei ca. 180 bis 220 Gramm
• den Milch-Getreide-Brei bei ca. 240 Gramm
• den milchfreien Getreide-Obst-Brei bei ca. 220 Gramm.
Da jedes Kind unterschiedlich isst, können die Mahlzeiten unterschiedlich groß ausfallen. Wenn dein Baby etwa den Kopf wegdreht, ist es satt. Du solltest dein Baby dann nicht zum Weiteressen drängen. Solange dein Baby noch keine komplette Breimahlzeit isst, biete deinem Kind am besten seine gewohnte Milch an.
Getränkeauswahl
Am besten eignen sich Leitungswasser, Mineralwasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Einzige Ausnahme: Pfefferminztee solltest du wegen dem Menthol der Pfefferminze besser nicht geben. Leitungswasser wird in Deutschland intensiv kontrolliert und ist in der Regel für dein Baby gut geeignet. Bei Unsicherheiten frage bei deinem zuständigen Wasserwerk nach. Bei Mineralwasser steht auf dem Etikett der Flasche, ob das Wasser für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist. Verwende am besten Wasser ohne oder mit nur sehr wenig Kohlensäure. Sowohl Leitungswasser als auch Mineralwasser müssen im ersten Lebenshalbjahr aus hygienischen Gründen einige Minuten lang sprudelnd abgekocht werden. Ab dem 7. Lebensmonat kann dein Kind auch nicht abgekochtes Wasser trinken. Fruchtsäfte solltest du nur selten geben, da sie einen hohen Anteil an fruchteigenem Zucker enthalten. Mische sie am besten mit viel Wasser – mindestens ein Teil Saft auf zwei Teile Wasser.