Ernährung ab der Geburt: Milchnahrung

In den ersten Monaten sollte Ihr Baby nur mit Muttermilch, Säuglingsnahrung oder einer Kombination aus beiden ernährt werden. Muttermilch ist das Beste für Ihr Baby, denn sie ist optimal auf die Bedürfnisse Ihres Babys abgestimmt. Einige Mütter möchten oder können jedoch nicht stillen oder haben den Wunsch, die Stillzeit nicht bis zur Einführung der Beikost fortzuführen. Diese Entscheidung braucht manchmal die ein- oder andere Unterstützung. Wenn Sie nicht voll stillen, ergänzen Sie den Milchbedarf Ihres Babys mit einer Säuglingsnahrung. Diese Form der Ernährung nennt sich Zwiemilchernährung. Natürlich können Sie auch von Anfang an Muttermilchersatzprodukte füttern, wenn Sie nicht stillen können oder wollen. Die industriell hergestellten Milchnahrungen sind auf die Bedürfnisse Ihres Kindes abgestimmt. Von Geburt an sind Anfangsmilchen der Stufen Pre oder 1 oder bei einer vorliegenden Allergiegefährdung sogenannte HA Anfangsnahrung geeignet. Nach dem sechsten Monat und mit Einführung von Beikost können Sie auf Folgenahrungen der Stufe 2 und ab dem zehnten Monat Nahrungen der Stufe 3 umsteigen. Sie sind in ihrer Zusammensetzung auf die Bedürfnisse im Beikostalter abgestimmt und eignen sich bis ebenfalls zum Ende des Flaschenalters.

Kann man von Pre direkt auf 2 umsteigen?

Aber natürlich können Sie direkt wechseln, vorausgesetzt Ihr Kleines ist bereits vollendete 6 Monate alt und bekommt auch schon Beikost.

Muss ich auf 2er-Nahrung umstellen oder kann ich auch auf der Stufe 1 bleiben?

Natürlich kann man bei der 1er-Nahrung bleiben. Folgemilch der Stufe 2 enthält etwas mehr Eisen und Kalorien und kann gegeben werden, wenn das Baby bereits zwei Beikostmahlzeiten bekommt.

Spezielle Milchnahrung bei Allergien

Wenn Ihr Baby eine Nahrungsmittelallergie, z. B. eine Kuhmilchallergie hat, dann wird Ihnen Ihr Kinderarzt bzw. Ihre Kinderärztin eine geeignete Spezialnahrung empfehlen.

Kann ich das Produkt noch nach dem entsprechenden Mindesthaltbarkeitsdatum verwenden?

Aptamil Produkte sind nur bis zum auf der Packung angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatums zu verwenden. Bis dahin können wir eine einwandfreie Produktqualität gewährleisten, danach leider nicht mehr. Als Produzent von Säuglingsnahrungsprodukten sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und gehen keine Kompromisse ein, wenn es um die Gesundheit von Säuglingen und Kleinkindern geht.

Warum soll man Säuglingen keine Kuhmilch geben?

Kuhmilch ist unter anderem aufgrund des geringen Eisengehalts und der eisenaufnahmehemmenden Wirkung im gesamten 1. Lebensjahr kein Ersatz für Muttermilch und Säuglingsanfangsnahrung. Ab dem 6. Lebensmonat kann Kuhmilch aber in kleinen Mengen zur Zubereitung eines Milch-Getreidebreis verwendet werden. Als Menge für die Zubereitung eines solchen Breis können 100 bis 200 ml Kuhmilch pro Tag, mit zunehmendem Alter des Kindes langsam ansteigend, als Richtschnur dienen. Mit Kuhmilch zubereiteter Brei soll nur einmal täglich gefüttert werden und idealerweise nicht mit einer Fleischmahlzeit kombiniert werden.

Milchnahrung: Zubereitung

Dosierung von Milchpulver

Die Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette im Milchpulver sind genau auf den Nährstoffbedarf Ihres Babys abgestimmt. Je nach Alter Ihres Kindes entspricht eine Nahrung der Stufe Pre, 1, 2 oder 3 optimal seinen Bedürfnissen. Deshalb sollten Sie Milchpulver immer exakt dosieren, da z. B. eine Überdosierung ein Zuviel an Eiweiß oder anderen Nährstoffen und gleichzeitig ein Zuwenig an Flüssigkeit bedeutet. Außerdem kann es bei einer Überdosierung des Milchpulvers zur Überfütterung und Verdauungsproblemen kommen.

Milchnahrung zubereiten

Bitte bereiten Sie die Milchnahrung immer genau nach der Anleitung auf der jeweiligen Packung zu und beachte das Mindesthaltbarkeitsdatum. Die herstellende Firma übernimmt nur bis zum angegebenen Datum die Garantie dafür, dass das Produkt sowohl in seiner Zusammensetzung als auch in Geruch und Geschmack einwandfrei ist und seine produktspezifischen Eigenschaften behält. Bereiten Sie das Fläschchen für Ihr Baby bitte immer frisch zu. Da auch in der Kälte das Keimwachstum nicht aufhört, gehören Vorratsflaschen oder bereits erwärmte Flaschenreste nicht in den Kühlschrank. Reste nicht weiter verwenden, sondern sofort wegschütten.

Die optimale Zubereitung: Wie vermeidet man Klumpenbildung?

Ist eine größere Menge Milchnahrung zuzubereiten, kann es vorkommen, dass die Flasche so voll mit Wasser gefüllt ist, sodass nicht mehr ausreichend Platz für das ordentliche Schütteln und Durchmischen des Pulvers mit dem Wasser übrig ist. Folglich könnte sich das Pulver ungenügend auflösen. Zur Vorbeugung von Klumpenbildung bei der Zubereitung von großen Mengen Milchnahrung hat sich daher folgende Handhabung mithilfe der Aufteilung der Wassermenge bewährt: Frisches, abgekochtes Trinkwasser auf ca. 40 °C abgekühlen lassen und 2/3 der benötigten Wassermenge laut Dosierungstabelle in die Flasche füllen. Verwenden Sie ausschließlich den Messlöffel, der der Packung beiliegt. Vollen Messlöffel an der eingebauten Vorrichtung abstreifen. Erforderliche Pulvermenge (=Anzahl Messlöffel laut Dosierungstabelle) in die Flasche füllen. Flasche verschließen und sofort kräftig für 10 Sekunden auf und ab schütteln. Das restliche Wasser dazugießen und den Flascheninhalt nochmals kräftig schütteln. Flasche öffnen und Sauger befestigen. Flascheninhalt auf Trinktemperatur (ca. 37 °C) überprüfen.

Die optimale Zubereitung: Was tun bei Verstopfung des Saugers?

Achten Sie darauf, dass das Wasser bei der Zubereitung nach dem Abkochen ungefähr 40° C hat. Bei dieser Temperatur löst sich das Pulver am besten auf und es wird die Bildung von Klumpen vermieden. So beugen Sie einer Verstopfung des Saugers durch ungelöstes Pulver vor. Weites bewährt sich folgende Handhabung als Vorbeugung von Klumpenbildung: Frisches, abgekochtes Trinkwasser auf ca. 40 °C abkühlen lassen und 2/3 der benötigten Wassermenge laut Dosierungstabelle in die Flasche füllen. Verwenden Sie ausschließlich den Messlöffel, der der Packung beiliegt. Vollen Messlöffel an der eingebauten Vorrichtung abstreifen. Erforderliche Pulvermenge (=Anzahl Messlöffel laut Dosierungstabelle) in die Flasche füllen. Flasche verschließen und sofort kräftig für 10 Sekunden auf und ab schütteln. Das restliche Wasser dazugießen und den Flascheninhalt nochmals kräftig schütteln. Flasche öffnen und Sauger befestigen. Flascheninhalt auf Trinktemperatur (ca. 37 °C) überprüfen.

Wie gelingt eine schnellere Zubereitung?

Für eine schnellere Zubereitung der Milchnahrung ist es möglich, das abgekochte Wasser unter fließendem Wasser oder im kalten Wasserbad abzukühlen. Um die Zubereitung weiter zu vereinfachen, kann man eine größere Wassermenge auf einmal abkochen (10-minütiges Kochen) und dieses in einer sauberen Thermoskanne, die nur für diesen Zweck verwendet wird, bis zu einem halben Tag aufbewahren. Lassen Sie das Wasser vor dem Verschließen der Thermoskanne schon ein wenig abkühlen, damit es dann zum gegebenen Zeitpunkt die geeignete Temperatur von circa 40° C hat. Das Milchpulver kann auch schon im Vorhinein abgemessen und in einem Milchpulver-Portionierer aufbewahrt werden. Eine weitere Möglichkeit ist, zwei Thermoskannen vorzubereiten, die eine mit heißem, abgekochtem Wasser und die andere mit abgekochten, aber schon abgekühltem Wasser. Bei Bedarf ist das Wasser dieser unterschiedlichen Temperaturen nur noch zu mischen, um etwa 40° C zu erhalten. Die Zubereitungszeit reduziert sich dann auf ein Minimum. Ein Tipp für unterwegs (Arztbesuch, Einkauf, etc.): Achten Sie darauf, dass Sie immer leere Fläschchen, Milchpulver (ev. schon im Milchpulver-Portionierer) und Thermoskannen mit Wasser dabei haben.

Trinkmenge und Trinkrhythmus Pre- und 1er-Milchnahrung

Pre-Nahrungen können „ad libitum“ gegeben werden, das heißt, das Baby kann davon so oft und so viel trinken wie es mag. Da Babys mit sehr unterschiedlichem Gewicht (zwischen 2,5 und 4,5 kg) und Anlagen zur Welt kommen, haben sie in Folge dessen einen unterschiedlichen Nährstoff- bzw. Nahrungsbedarf. Die tägliche Trinkmenge ist daher von Baby zu Baby unterschiedlich, auch die Trinkabstände können stark variieren.

Ein Hinweis: Die auf den Aptamil Packungen angegebenen Trinkmengen und die Anzahl der Flaschenmahlzeiten sind Richtwerte. Es kann daher durchaus sein, dass ein Baby im jeweiligen Alter deutlich mehr oder auch weniger trinken möchte, als von uns angegeben. Genau so kann es sein, dass Babys mehr oder weniger häufig als von uns angegeben ein Fläschchen haben möchten. Solange auf die Hunger- und Sättigungszeichen des Babys geachtet und darauf adäquat reagiert wird, erhält das Baby genau die Nahrung, die es für sein individuelles Wachstum benötigt.

Natürlich ist immer darauf zu achten, ob sich ein Baby wegen Hunger „meldet“ oder aus anderen Gründen – etwa weil ihm langweilig ist, der Bauch drückt, ihm zu kalt/warm ist oder die Windel nass ist. Ob Ihr Baby genug, zu viel oder zu wenig von seiner Nahrung (egal ob Muttermilch oder Anfangsnahrung der Stufe Pre oder 1) erhält, können Sie am besten durch eine laufende Gewichtskontrolle überprüfen. Einem Richtwert nach nehmen Babys im ersten Lebenshalbjahr etwa 150 bis 200 Gramm pro Woche zu, im zweiten Lebenshalbjahr in etwa 100 bis 150 Gramm. Beobachten Sie daher weiterhin die Gewichts- und Größenentwicklung Ihres Babys durch regelmäßiges Wiegen bzw. Messen in der Elternberatung, im Eltern-Kind-Zentrum oder beim Arzt/bei der Ärztin. So lässt sich erkennen, ob sich Ihr Baby seinem Bedarf entsprechend die Nahrung holt, die es braucht.

Milchnahrung: Arten von Milch

Pflanzliche Milch

Pflanzliche Milch, z. B. Mandelmilch, Reismilch oder Sesammilch, sind für Säuglinge nicht geeignet, da ihr Nährstoffgehalt nicht auf die Bedürfnisse Ihres Babys abgestimmt ist. Pflanzliche Milch kann daher zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen oder zu schwerwiegenden Mangelerscheinungen führen.

Tierische Milch

Tierische Milch, z. B. Kuhmilch, Ziegenmilch, Schafmilch oder Stutenmilch, ist keine Alternative zur Säuglingsnahrung während des gesamten ersten Lebensjahres. Diese Milch hat einen anderen Nährstoffgehalt als Muttermilch, sodass Ihrem Baby wichtige Nährstoffe wie z. B. Eisen, Jod und Vitamine fehlen. Der hohe Eiweiß- und Mineralstoffgehalt in der tierischen Milch belastet zudem die Nieren Ihres Babys. Daher sollte tierische Milch erst im zweiten Lebensjahr auf dem Speiseplan Ihres Babys stehen. Dann können Sie auch Jogurt, Topfen und andere Milchprodukte geben. Allerdings empfehlen Expert*innen auch dann, nicht mehr als täglich ca. 300-330 ml Milch und Milchprodukte zu geben, um den Calciumbedarf von 600 mg pro Tag zu decken.

Anfangsmilch

Zur Anfangsmilch für Ihr Baby zählt grundsätzlich Nahrung, die von Geburt an gegeben werden kann und durch die Bezeichnungen „Pre“ und „1“ erkennbar ist. Sie können sie so oft geben, wie Ihr Baby danach verlangt, weil Sie es damit nicht überfüttern können. Pre-Nahrungen enthalten als Kohlenhydrat nur Milchzucker. Sie sind ähnlich dünnflüssig wie Muttermilch und können ganz nach Bedarf gefüttert werden. Die 1er-Milchnahrungen unterscheiden sich von den Pre-Nahrungen dadurch, dass sie in der Regel etwas mehr Kalorien enthalten. Manche 1er Nahrungen enthalten zusätzlich etwas Stärke und sind dadurch sämiger.

Folgemilch

Folgemilchen sind Milchnahrungen, die in ihrer Zusammensetzung auf das Beikostalter abgestimmt sind. Dazu zählen Nahrungen mit den Ziffern „2“ und „3“. Neben dem Milchzucker kann in Folgemilch auch Stärke enthalten sein, die die Nahrung sämiger machen. Wie die Anfangsmilch können Sie auch Folgemilch bis zum Ende des Flaschenalters geben – frühestens jedoch nach dem sechsten Monat und in Kombination mit Beikost. Eine Umstellung auf eine Folgenahrung ist dabei zwar möglich, aber nicht unbedingt notwendig. Ist Ihr Baby mit den altersgerechten Trinkmengen nicht mehr zufrieden und verlangt dauerhaft in immer kürzeren Abständen höhere Milchmengen, ist die Umstellung auf die nächste Milchstufe empfehlenswert. Dabei eignet sich die 2er Milch nach dem 6. Lebensmonat; die 3er Milch ab dem 10. Lebensmonat.

Folgemilch & Folgenahrung

Folgemilch/Folgenahrungen sind Milchnahrungen, die in ihrer Zusammensetzung auf das Beikostalter abgestimmt sind. Dazu zählen Nahrungen mit den Ziffern „2“ und „3“ Folgemilch/Folgenahrungen sind nicht zwingend notwendig, sondern können bei Bedarf zur Beikost gefüttert werden (2er Milch nach dem 6. Lebensmonat und 3er Milch ab dem 10. Lebensmonat). Sie eignen sich bis zum Ende des Flaschenalters. Neben dem Milchzucker (Lactose) sind in den Folgemilchen/Folgenahrungen manchmal weitere Kohlenhydrate wie z. B. Stärke enthalten.

Milchnahrung bei allergiegefährdeten Babys

Wenn Ihr Baby allergiegefährdet ist, sollten Sie es am besten vier bis sechs Monate stillen, denn Muttermilch ist der beste Schutz vor Allergien. Wenn Sie Ihr Baby in dieser Zeit nicht oder nicht voll stillen können, wird die Ernährung mit einer sogenannten HA-Anfangsnahrung empfohlen. HA steht für hydrolysiertes Eiweiß. Dies ist eine Säuglingsnahrung, deren Eiweiß hydrolysiert ist, d. h. das Eiweiß in kleinere Stücke gespalten ist. Auf die kleineren Eiweißstücke reagiert der Körper viel seltener allergisch.

Was ist Spezialnahrung?

Spezialnahrungen für Säuglinge und Kleinkinder sind in der Regel Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät) z. B. zum Diätmanagement bei Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten oder Verdauungsbeschwerden. Eine Spezialnahrung kann zum Beispiel notwendig werden, wenn Ihr Baby keine Laktose oder keine Fruktose verträgt oder eine kuhmilcheiweißfreie Nahrung benötigt. Spezialnahrungen sind zur ausschließlichen oder ergänzenden Ernährung von Säuglingen geeignet und können von Geburt an bis zum Ende des Flaschenalters gefüttert werden. Ihre Hebamme oder Ihr Kinderarzt bzw. Ihre Kinderärztin berät Sie, welche Nahrungen geeignet sind.