
Antworten zum Thema Schwangerschaft
Nährstoffbedarf in der Schwangerschaft
Bereits zu Beginn der Schwangerschaft ändert sich Ihr Nährstoffbedarf. Ihr ungeborenes Baby holt sich von Ihnen alles, was es zum Wachsen braucht. Schon in der Frühschwangerschaft sollten Sie deshalb auf eine optimale Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen achten. Es werden 550 g Folsäure pro Tag empfohlen, die meist über die normale Nahrung nicht erreicht werden. Zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung sollten Schwangere daher 400 g Folsäure in Form eines Präparates zu sich nehmen. Zudem sind Eisen, Calcium, Jod und DHA besonders wichtig. Speziell für Schwangere (und Stillende) gibt es deshalb spezielle Nahrungsergänzungspräparate, die Sie und Ihr Baby mit allen notwendigen Mikronährstoffen versorgen. Am besten sprechen Sie mit Ihrem/Ihrer Gynäkolog*in oder Ihrer Hebamme und fragen nach einer Empfehlung. Mehr Informationen zu dem Thema finden Sie beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (www.gesundinsleben.de) und bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (www.dge.de).
Gewichtszunahme
Die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft wird nicht nach Monaten oder Wochen unterschieden, sondern über den gesamten Zeitraum. Die Gewichtsentwicklung im Laufe der Schwangerschaft ist sehr individuell und verläuft bei jeder Frau anders. Generell ist ein Anstieg des Gewichts gut und wünschenswert, schließlich bedeutet es, dass Ihr Kind wächst und Sie die benötigten Reserven für die Versorgung des Kindes nach der Geburt anlegen. Allerdings sollten Sie in der Schwangerschaft nicht für zwei essen und maßlos an Gewicht zunehmen. Eine Spanne von 12 bis max. 16 Kilo im gesamten Schwangerschaftsverlauf ist normal, wenn Sie normalgewichtig und eher schlank sind. Falls Sie schon vor der Schwangerschaft übergewichtig sein sollten, sind sechs bis max. neun Kilo völlig ausreichend. Allerdings sollte keine Schwangere, egal ob schlank oder füllig, eine Hungerkur in der Schwangerschaft machen. Die Zunahme verteilt sich in der Regel unterschiedlich auf die einzelnen Monate, d. h. am Anfang nimmst du kaum zu, in der Mitte der Schwangerschaft wird es etwas mehr und zum Ende hin wieder weniger. Merk dir einfach: Im 2. Trimester zusätzlich 250 kcal am Tag (z.B. ein Grahamweckerl mit Scheiben Käse und Gurkenscheiben) zu dir zu nehmen und im 3. Trimester zusätzlich 500 kcal am Tag (z.B. Fisch mit Reis und Salat) zu dir zu nehmen. Achte auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung.
Vegetarische und vegane Ernährung in der Schwangerschaft
Mit einer vielseitigen vegetarischen Ernährungsweise können Sie Ihren erhöhten Nährstoffbedarf in der Schwangerschaft in der Regel gut abdecken. Bei Omega-3-Fettsäuren, Folsäure, Eisen und Jod kann es jedoch zu einer Unterversorgung kommen. In so einem Fall sollten Sie in Rücksprache mit Ihrem/Ihrer Gynäkolog*in halten. Mit einer rein veganen Ernährung dagegen ist eine ausreichende Nährstoffversorgung auch bei gezielter Lebensmittelauswahl nicht möglich. In diesem Fall sind immer eine ärztliche Beratung und die Einnahme von Nahrungsergänzungen notwendig.
Alkohol und Nikotin in der Schwangerschaft
Auf jeden Fall sollten Sie in der Schwangerschaft auf Alkohol und Nikotin verzichten, denn diese Genussmittel werden über das Blut der Mutter direkt an das Ungeborene weitergegeben. Rauchen ist zudem einer der wesentlichen Faktoren für Allergie- und Asthmaentwicklung. Daher sollten Sie Zigarettenrauch strikt vermeiden.
Rauchen und Allergien
Aktives und passives Rauchen schon während der Schwangerschaft, in der Stillzeit und nach der Geburt ist einer der wesentlichen Faktoren für Allergie- und Asthmaentwicklung. Daher sollten Sie Zigarettenrauch strikt vermieden werden.
Allergenarme Ernährung in der Schwangerschaft
Auch wenn Ihr Baby allergiegefährdet ist, sollten Sie sich während der Schwangerschaft und in der Stillzeit ganz normal und ausgewogen ernähren. Dazu gehören auch Milchprodukte wie Käse, Milch und Joghurt. Allergenarme Diäten hingegen können das Allergierisiko beim Kind nicht vermindern, umgekehrt aber dafür sorgen, dass du unzureichend mit bestimmten Nährstoffen versorgt wirst. Es gibt sogar Hinweise, dass der Verzehr von allergenreichen Lebensmitteln einen positiven Effekt haben könnte: Isst die Mutter in der Schwangerschaft oder Stillzeit regelmäßig Fisch, kann dies einen vorbeugenden Effekt auf das Allergierisiko des Babys haben.