
Antworten zum Thema Stillen
Kalorienbedarf in der Stillzeit
In der Stillzeit ist Ihr Kalorienbedarf deutlich höher als in der Schwangerschaft. Genau wie in den Monaten vor der Geburt müssen Sie aber auch während des Stillens nicht für zwei essen. Der zusätzliche Kalorienbedarf schwankt von Frau zu Frau und hängt letztendlich von der Muttermilchmenge ab. Durchschnittlich brauchen Sie ca. 500 Kalorien mehr am Tag, wenn Sie Ihr Baby voll stillen. Später, wenn Ihr Baby Beikost bekommt, reduziert sich Ihr zusätzlicher Kalorienbedarf langsam wieder. Viel wichtiger als die Nahrungsmenge ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung. Wenn möglich, sollten Sie täglich frische, saisonale Lebensmittel zu sich nehmen. Eine gute Grundlage für eine gesunde Ernährung bilden Getreideprodukte aus Vollkorn, Kartoffeln, Nudeln sowie frisches Obst und Gemüse. Milchprodukte und Eier können Sie täglich in Maßen genießen. Auch Fleisch und Fisch sollten regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Fettreiche oder stark zuckerhaltige Lebensmittel sollten Sie nur in kleinen Mengen essen. Sie liefern zwar viele Kalorien, jedoch keine wertvollen Mineralstoffe oder Vitamine für Sie und Ihr Baby. Generell müssen Sie während der Stillzeit auf kein Nahrungsmittel verzichten. Beobachten Sie einfach, wie Ihr Baby auf bestimmte Lebensmittel wie Hülsen- oder Zitrusfrüchte reagiert.
Flüssigkeitsbedarf in der Stillzeit
Durch das Stillen steigt auch Ihr Flüssigkeitsbedarf. In dieser Zeit sollten Sie zu jedem Stillvorgang ein zusätzliches Glas Wasser trinken. Am besten löschen Sie Ihren Durst mit Wasser, speziellen Still-Tees, ungesüßten Kräuter- und Früchtetees oder auch mal einen verdünnten Saft. Vorsichtig sein sollten Sie allerdings bei Tees mit Salbei oder Pfefferminze, da sie Ihre Milchbildung hemmen können. Auf größere Mengen koffeinhaltiger Getränke wie Kaffee, Schwarztee und Cola sollten Sie während der Stillzeit verzichten. Zwei bis drei kleine Tassen am Tag sind in Ordnung, wenn Sie Lust darauf haben.
Lebensmittelverzicht in der Stillzeit
Häufig bekommen stillende Mütter den Ratschlag, auf blähendes Gemüse wie Kohl, Hülsenfrüchte, Knoblauch oder scharfe Gewürze zu verzichten, da dies bei Ihrem Baby zu Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen führen könnte. Auch Zitrusfrüchte stehen im Verdacht, bei Babys einen wunden Po zu verursachen. Wissenschaftlich erwiesen sind diese Zusammenhänge jedoch nicht. Zwar sind Lebensmittel wie Knoblauch nach etwa sechs bis acht Stunden in der Muttermilch nachweisbar, doch haben Studien gezeigt, dass Babys grundsätzlich keine Abneigung gegen „Knoblauch-Milch“ haben. Auch Kohl bleibt bis zu 24 Stunden in der Muttermilch, doch Babys reagieren ganz unterschiedlich darauf. Manche Babys haben Bauchschmerzen, egal was die Mutter isst – und andere Babys sind vollkommen unempfindlich. Am besten beobachten Sie einfach genau, wie sich Ihr Baby verhält, wenn Sie bestimmte Nahrungsmittel essen.
Diäten in der Stillzeit
Als stillende Mutter ist eine vielfältige und gesunde Ernährung besonders wichtig, denn in der Stillzeit versorgen Sie nicht nur sich selbst, sondern vor allem Ihr Baby mit Energie und allen wichtigen Nährstoffen, die für seine gesunde Entwicklung notwendig sind. Wenn Sie voll stillen, haben Sie zusätzlich zu Ihrem Grundbedarf (von ca. 2000 kcal) einen Energiebedarf von ca. 500 kcal pro Tag. Deshalb sollten Sie keine Diät machen, sondern regelmäßig und ausgewogen essen – und zwar aus drei Gründen:
• Bei einer Diät kann es sein, dass Sie zu wenig von einigen Vitaminen und Spurenelementen aufnehmen und unterversorgt sind.
• Wenn Sie langfristig zu wenig Energie über die Nahrung aufnehmen
• Wenn Ihre Fettspeicher zu schnell schmelzen, können die dort gesammelten Schadstoffe in größeren Mengen frei werden und über Ihr Blut in die Muttermilch gelangen. Übrigens: Bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung verlieren die meisten Frauen beim Stillen im Durchschnitt ca. 0,5 kg bis 1 kg pro Monat an Gewicht. Allerdings können diese Werte von Mutter zu Mutter schwanken.
Untergewicht in der Stillzeit
Eine kleine und dünne Mutter produziert in der Stillzeit genauso viel Milch wie eine große und schwere Frau. Wenn Sie also einen Body-Maß- Index von unter 18,5 haben, brauchen Sie sich keine Sorgen darüber zu machen, dass das Milchvolumen oder der Energiegehalt Ihrer Muttermilch nicht ausreichend sein könnte. Nur wenn Sie dauerhaft zu wenig Energie aufnehmen, können der Energiegehalt der Muttermilch oder die Milchmenge zurückgehen – dadurch bekommt auch Ihr Baby weniger Energie.
Alkohol und Stillen
Grundsätzlich sollten Sie in der Stillzeit möglichst keinen Alkohol zu sich nehmen, denn der Alkohol ist schon ca. 30 Minuten später in der Muttermilch nachweisbar. Nach einer Stunde ist die Alkoholkonzentration in Ihrem Blut am höchsten. Wenn es aber doch einmal etwas zu feiern gibt und Sie beispielsweise ein Glas Sekt getrunken haben, dann warten Sie etwa drei bis vier Stunden mit dem Stillen.
Rauchen und Allergien
Aktives und passives Rauchen schon während der Schwangerschaft, in der Stillzeit und nach der Geburt ist einer der wesentlichen Faktoren für Allergie- und Asthmaentwicklung. Daher sollte Zigarettenrauch strikt vermieden werden.
Bei Kuhmilcheiweißallergie des Babys
Wenn Sie Ihr Baby stillen und bei ihm eine Allergie gegen Kuhmilcheiweiß festgestellt wurde, sollten Sie Milch und Milchprodukte aus Ihrem Speiseplan streichen. In jedem Fall sollten Sie darüber mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen. Die Calciumversorgung muss dann über andere Nahrungsmittel sichergestellt werden. Gute Calciumlieferanten stellen beispielsweise calciumreiches Mineralwasser, aber auch Grünkohl, Spinat, Fenchel und Rucola dar.
Kein Lebensmittelverzicht bei Babys mit erhöhtem Allergierisiko
Solange Ihr Baby keine nachgewiesene Unverträglichkeit oder Allergie gegen bestimmte Lebensmittel hat, sollten Sie nicht auf Verdacht bestimmte Lebensmittel weglassen. Das Gegenteil scheint der Fall: Studien deuten darauf hin, dass es für das Immunsystem sogar schützend wirkt, wenn es allergenen Stoffen ausgesetzt ist.
Baby (3 Monate) wird voll gestillt. Jetzt hat es Probleme mit dem Stuhlgang – was kann ich tun?
Voll gestillte Kinder haben immer wieder mal Tage, an denen gar kein Stuhlgang kommt, auch das kann normal sein. Achten Sie darauf, dass nasse Windeln dabei sind und wenn Ihr Baby weiterhin zunimmt ist das kein Problem.