Der Weg zur Hebamme

Bereits 2013 hatte die europäische Staatengemeinschaft festgelegt, dass der Beruf der Hebamme studiert werden soll, um damit die Ausbildung stärker wissenschaftlich fundiert und international vergleichbarer zu machen.

Ablauf Hebammenausbildung: Alles rund um die Ausbildung

In Österreich kann man derzeit an sieben Fachhochschulen ein dreijähriges Bachelorstudium zur Hebammenausbildung absolvieren. Dabei erlangen die angehenden Hebammen ein wissenschaftlich fundiertes und fachpraktisches Wissen in den Arbeitsfeldern Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sowie den ersten Lebensmonaten eines Kindes.

Die Ausbildung vereint theoretisches und praktisches Wissen in Physiologie, Anatomie, Pathologie, Biologie, Gynäkologie, Pädiatrie, Neonatologie, Embryologie und Fortpflanzung. Durch mehrere Praktika während des Studiums kann das Erlernte praktisch gefestigt werden. Nach dem Abschluss des Bachelorstudiums kann jede Hebamme den Weg in ein Angestelltenverhältnis oder in die Freiberuflichkeit antreten. Quelle: Hebammen-Ausbildung | hebammen.at

Das Studium als Voraussetzung zum Beruf der Hebamme

Das Bachelor-Studium ist Voraussetzung für den Weg in das Berufsleben einer Hebamme. An sieben verschiedenen Standorten in Österreich bieten Fachhochschulen den Studiengang an. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums dürfen Absolvent*innen den Titel Bachelor of Science in Health Studies (Bsc) tragen.

Dauer des Studiums zur Hebamme

Das Studium umfasst in Vollzeit sechs Semester.

Inhalte des Studiums zur Hebamme

Die angewandte Hebammenwissenschaft beinhaltet, neben den erforderlichen Grundkenntnissen und -fertigkeiten, auch die wissenschaftliche Kompetenz, die Herausforderungen einer Hebammentätigkeit in der Versorgungspraxis zu bewältigen und ihr medizinisches Handeln wissenschaftlich fundiert reflektieren zu können.

Die Hebammenwissenschaft wird dabei in die medizinische Versorgungsforschung eingegliedert. Hierbei stehen neben der Geburtshilfe und der primären Gesunderhaltung der Patient*innen auch die folgenden Forschungsfelder im Vordergrund:

  • medizinische Eingriffe in den normalen Geburtsvorgang
  • physiologischen Vorgang der Geburt
  • Wirksamkeit und Nutzen des Hebammenhandelns

Das Bachelorstudium als Basis

Der Ablauf der Hebammenausbildung ist in Theorie- und Praxisteile aufgeteilt: in rund 2.200 Theorie- und 2.200 Praxisstunden. Dabei erfolgt die Lehre des theoretischen Wissens zumeist in den Hochschulen selbst, nicht selten aber auch in Teilen der Kliniken, sofern örtliche Lehrbereiche vorhanden sind.

Die theoretischen Lehrinhalte werden sowohl durch Vorlesungen, Seminare und Tutorien als auch durch praktische Einheiten als Praktika, Exkursionen und praktischen Übungen vermittelt. Hierbei werden hochschulspezifisch verschiedene Module in sechs Semester gegliedert, die zumeist mit einer Prüfung oder Hausarbeit abgeschlossen werden. Es gibt beispielsweise berufsspezifische Module (biowissenschaftliche Grundlagen, Anatomie, Hebammenhandeln), wissenschaftliche Module zu Ausarbeitung und Vertiefung der Fachthemen und praktische Module in Form von studienbegleitenden Praktika. Der berufspraktische Teil des Studiums findet in den verantwortlichen Praxiseinrichtungen und deren kooperierenden akademischen Praxisstätten sowie bei kooperierenden niedergelassenen Hebammen, in kooperierenden von Hebammen geleiteten Geburtshäusern oder auch in ambulanten Einrichtungen statt.

Zur Erreichung des akademischen Grades ‚Bachelor of Science‘ wird zum Ende des Studiums, nach Bestehen der vorangegangenen Module und Prüfungen, eine Abschlussarbeit, auch Bachelorthesis genannt, verfasst, die im Kolloquium verteidigt wird.

Die Ausbildungsdauer einer Hebamme liegt hier bei circa 3 Jahren, sprich 6 Semestern. Die im Studium integrierte staatliche Prüfung gilt bei Bestehen als Voraussetzung für das Erlangen der Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung ‚Hebamme‘ oder ‚Geburtshelfer*in‘.

Mit deinem Hochschulabschluss hast du anschließend eine ideale Basis für alle Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Vertiefen Sie Ihr Fachwissen zum Beispiel zum Thema Akupunktur oder Kinderheilkunde.

Mit Zusatzqualifikationen dieser Art haben Sie gute Positionierungsmöglichkeiten, um sich in Ihrem Arbeitsumfeld zu spezialisieren.

Darüber hinaus können Sie Ihr Studium auch mit dem Bestreben nach einem Masterabschluss fortsetzen oder diesen nach einigen Jahren Berufserfahrung anknüpfen.

Gibt es ein Fernstudium zur Hebamme?

Da das Studium der Hebammenwissenschaften bzw. des Hebammenwesens immer eng verzahnt mit der praktischen Arbeit in einer Klinik o. Ä. ist, ist ein reines Fernstudium nicht möglich.

Wie viel verdient man als studierte Hebamme?

Dein Einstiegsgehalt nach dem Studium ist von den vorab genannten Faktoren abhängig. Mit Ihrer Berufserfahrung steigt in den Jahren auch Ihr Gehalt. Im öffentlichen Dienst können Sie mit einem Bachelorabschluss in einer führenden Position auch schon in der Entgeltgruppe E9 landen und somit mehr verdienen. Weiteres richtet sich dann auch nach Ihren möglichen Zusatzqualifikationen, die Sie durch Fort- und Weiterbildungen erlangen können.

Entscheiden Sie sich für die Selbstständigkeit, sind Sie allein für Ihr Einkommen verantwortlich. Das bedeutet: Je mehr Geburten Sie betreuen, Mütter begleiten und Kurse anbieten, desto mehr verdienen Sie natürlich auch. ABER: Sie sind auch gesetzlich dazu verpflichtet, sich selbst zu versichern. Auf Grund Ihrer großen berufsbedingten Verantwortung, fallen die Versicherungssummen alles andere als klein aus – hier erfahren Sie mehr rund um das Thema Freiberuflichkeit und Versicherung: Die Freiberuflichkeit.

Hebamme werden: Voraussetzung für den Beruf der Hebamme

Bei jedem Beruf sind gewisse Voraussetzungen gefordert, die ganz unterschiedlich ausfallen können. An dieser Stelle unterteilen wir sie in ‚harte Faktoren‘ (also die, die im Hebammengesetz als Zugangsvoraussetzungen festgeschrieben sind) und ‚weiche Faktoren‘ (die Interessen und Eigenschaften, die du für diesen Beruf mitbringen solltest):

Harte Faktoren:

  • Allgemeine Hochschulreife:
    – Reifezeugnis einer allgemeinbildenden oder berufsbildenden höheren Schule oder
    – Berufsreifeprüfung oder
    – gleichwertiges ausländisches Zeugnis
  • Studienberechtigungsprüfung
  • Einschlägige berufliche Qualifikation mit Zusatzprüfungen

Aufnahmeverfahren:

  • Ein schriftlicher, computerunterstützter Aufnahmetest, der die grundlegenden intellektuellen und sozialemotionalen Leistungsvoraussetzungen überprüft
  • Bewerbungsgespräch, in dem Berufsmotivation, Berufsverständnis, Leistungsverhalten, praktisches Handeln und Empathie im Vordergrund stehen

Nach der Aufnahme können folgende Leistungen zu erbringen sein:

  • Erste-Hilfe-Kenntnisse
  • Strafregisterauszug
  • Gesundheitliche Eignung – Ärztliches Attest
  • Hepatitis B Impfung

Weiche Faktoren:

  • Sie sind eine offene und freundliche Persönlichkeit, die sich gern um andere Menschen kümmert
  • Sie sind sehr hilfsbereit und für Sie steht das Wohlbefinden anderer an oberer Stelle
  • Sie sind flexibel und haben Spaß an Schichten zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten

Der Beruf der Hebamme ist geprägt von den schönsten Momenten, z. B. wie ein Leben das Licht das Welt erblickt. Jede Schwangerschaft, jede Geburt ist so individuell wie der Mensch selbst und es kann auch zu schwierigen und traurigen Momenten im Alltag als Hebamme kommen. So sind Sie auch an der Seite der Frau, wenn sie ihr Kind durch eine Fehlgeburt verliert, eine Totgeburt erleidet oder es zu schwerwiegenden medizinischen Komplikationen bei der Geburt, Kaiserschnitt oder auch danach kommt. Eine gefestigte Psyche ist auch im manchmal stressigen oder hektischen Berufsalltag vorteilhaft.

Welche Arten von Hebammen gibt es?

Unter dem ‚Berufsbild Hebamme‘ unterscheiden wir vier Kategorien, die dort auch noch einmal umfassender beschrieben sind: